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Deutsch

1) Orga Info

Ablauf

Es gibt einen Teil Orgapunkte was für heute wichtig ist für die Veranstaltung.

Es gibt dann einige redebeiträge; wir machen dann contont notes und vorstellen der reden vor beiträgen. Und dann laufen wir.

Konsum, Party

Das ist keine Party; es war schon die letzen Jahre unsolidarisch mit so einer “die wichtigen Sachen sind schon erreicht und was noch fehlt kriegen wir auch noch bald hin” Haltung zu kommen und dann entspannt zu feiern, weil das nicht stimmte und wenn dann nur für bestimmte Gruppen.

Aber dieses Jahr wo wir alle sehen wie verletzlich und bedroht der Feminismus von Konservativen Autoritären und Faschisten ist ist das noch mal extra unangebracht. Deshalb wünschen wir uns, wenn es für Menschen möglich ist auf Konsum von Rauschmitteln wie Alkohol, Weed… Zu verzichten – wir möchten einen Konsum armen Raum, indem auf Mitmenschen Rücksicht genommen wird, weil offener Konsum für andere Menschen auch sehr unangenehm sein kann. 

Es ist auch keine Großveranstaltung zum vorbeikucken, socialisen und bisschen Feminismus konsumieren. Wir sind hier weil wir wütend sind und es dringend notwendig ist ganz viel zu änderen. 

Nehmt euch zusammen die Straße! Ermächtigt euch durch Laut sein wenn das für euch passt, nehmt so teil wie es für euch gut ist und spürt den gemeinsamen Kampf und dass wir viele sind. Konektet euch mit menschen die ihr länger nicht gesehen habt, tauscht euch aus über eure Kämpfe über eure Ängste, Verunsicherungen, über Hoffnungen und Ideen intersektionalen Feminismus stark zu machen, darüber wie ihr Verantwortung übernehmen könnt und andere dazu bringen könnt Verantwortung zu übernehmen.

Der erst Block ist ein flinta*-block: Wir möchten noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass FLINTA Personen nicht nur Frauen und weiblich gelesene Menschen sind, FLINTA steht für Frauen, Lesben, Intergeschlechtlich, Nicht Binär, Transgeschlechtlich und Agender Personen. Du kannst einer anderen Person das Geschlecht nicht ansehen. Wir möchten aktiv das binäre Geschlechter system abbauen und dazu gehört die Geschlechtsidentität anderer Personen anzuerkennen und Menschen nicht aufgrund von aussehen oder Stimme in das binäre Geschlechter system rein zudrängen und zu ordnen. Also, jeder Mensch entscheidet selbst wo heute sein Platz ist und dass sollte von keiner anderen Person angezweifelt werden. 

Falls ihr Verhaltensweisen als unangebracht oder dominant empfindet muss dass nichts mit Geschlecht zu tun haben, auch FLINTA können Macker sein, natürlich könnt ihr aber immer das awareness Team um Hilfe bitten oder die Menschen selbst darauf hinweisen. 

Wir sind dieses Jahr deutlich weniger Menschen in der Orga und Unterstützend drum herum, als die letzten Jahre. Wir wissen also nicht ob alles strukturen so gut funktionieren wie die letzten Jahre, wir haben wenig puffer und doppelstrukturen zur absicherung. Übernehmt also selbst und gemeinsam Verantwortung, nehmt eure umgebung wahr, die menschen um euch, bleibt in unklaren Situationen ruhig und aufmerksam wenn ihr es könnt und kommuniziert miteinander und den menschen um euch herum und tragt Informationen weiter. Gerade bei Falls es wider erwarten zu Reppresion durch die Polizei Lasst euch gegenseitig nicht allein! Betroffen sind einige, gemeint sind wir alle! 

Es gibt

Awareness

Wenn ihr gewalt grenzüberschreitung oder diskriminierung erlebt oder wenn euer nervensystem gestresst ist, wendet euch an das awareness-team in den lila westen. Sie werden versuchen euch zu unterstützen, herauszufinden was ihr braucht und das zu ermöglichen. Deine Wahrnehmung und Perspektive ist dabei zentral für alles was passiert und wird nicht in Frage gestellt.

Es gibt auch einen Rückzugsraum, fragt dafür auch die awareness.

Schutz

Es gibt einen Schutz der nicht erkennbar ist bzw. erst dann erkennbar sich zeigt wenn es nötig ist. Falls er gebraucht oder die Orga wird geht zu einem lauti oder einer order*innen-person

Order*innen

Fragt sie wenn ihr fragen habt; vielleicht können sie diese beantworten; wenn sie informationen weitergeben dann bitte zuhören

Spenden

Aus verschiedenen Gründen haben wir dieses Jahr keine stabile Finanzierung d.h. vielleicht kriegen wir noch Geld aber wir können nicht sicher davon ausgehen. Wir sammeln deshalb Geld, wir sammeln so viel wie wir brauchen und dann hören wir auf. Wenn wir doch das Geld noch bekommen das wir beantragt haben und es nutzen können. Dann spenden wir das Geld dass wir heute sammeln an Rolling Safespace; ein feministisches Projekt in Rojava und an den Solitopf Freiburg

Flaggen

Bitte keine Nationalflaggen. Nur Flaggen von Ländern die sich in antikolonialen kämpfen befinden sind ok.

Bitte keine Transpis und Flaggen von irgendwelchen Organisationen. Bitte nur feministische kämfe auf Tranpis und Flaggen.

Route

Wir laufen später am platz der alten synagoge vorbei; dann rechts in die Bertholdstraße zum bertholdsbrunnen, dann links in die Kaiser-Joseph straße bis zum Europa-Platz, dann auf dem Friedrichsring bis zum Bahnhof, dann auf der Bismarkallee am Bahnhof vorbei, unter derm blauen Brücke, in die Wilhelmstraße zum Konzerthaus

Unser diesjähriges Motto: Radikal wütend kämpferisch 

Radical: wir verstehen unseren Feminismus als radikal, weil wir einen ehrlichen Feminismus wollen, indem wir aussprechen was falsch läuft, in dem wir nicht über Themen schweigen die unangenehm sein könnten zu thematisieren, für die wir nicht nur Zustimmung erfahren. Doch wir wollen genau diesen Austausch und Diskurs, wir wollen ungemütlich sein, wir wollen durch wiedersprüche lernen und verstehen und uns weiterentwickeln.

Wütend: wir sind wütend weil einfach so viel falsch läuft, weil überall auf der Welt unsere Geschwister angegriffen, diskriminiert, getötet werden und versucht wird, uns in unseren kämpfen, unserem Wiederstand klein zu halten.

Kämpferisch: wir sind kämpferisch weil wir schon lange kein Bock auf diese scheiße haben, weil wir zusammenstehen und zusammen kämpfen. 

2) BIPoC

Liebe Freund*innen, liebe Mitstreiter*innen,

heute, am 8. März, versammeln wir uns nicht nur, um zu feiern, sondern vor allem, um zu kämpfen. Der Internationale Frauenkampftag ist kein Tag der Blumen und hohlen Danksagungen – er ist ein Tag des Widerstands. Wir erinnern uns an die Errungenschaften der feministischen Bewegungen, aber auch an die Kämpfe, die noch vor uns liegen. Ich spreche heute als Teil der BIPoC-Community – BIPoC, das heißt Black, Indigenous und People of Color. Dieser Begriff vereint uns als Menschen mit Rassismuserfahrungen, macht aber auch deutlich, dass unsere Kämpfe und Hintergründe vielfältig sind. Unsere Perspektiven sind essenziell, weil weiße Dominanz bestimmt, wessen Stimme zählt – und wessen nicht. Zu lange wurde Feminismus aus einer weißen, privilegierten Perspektive

gedacht, in der wir oft nur eine Randnotiz waren. Doch Feminismus muss antirassistisch sein. Es reicht nicht aus, von Gleichberechtigung zu sprechen, ohne auch zu fragen: für wen? Historisch hat weißer Feminismus Schwarze, indigene und migrantische Frauen oft ausgeschlossen – sei es beim Wahlrecht oder reproduktiven Rechten (Stichwort: Suffragetten und 2. Feminismuswelle).

Der Begriff der Intersektionalität wurde von Kimberlé Crenshaw geprägt und ist ein

unbedingt notwendiger Ansatz in der feministischen Theorie und Praxis. Intersektionalität bedeutet, dass verschiedene Unterdrückungsformen – Rassismus, Sexismus, Klassismus, Ableismus, Antisemitismus, Anti-Asiatischer Rassismus, Rassismus gegen Sintizze und Romnja sowie Trans- und Queerfeindlichkeit – sich überschneiden und verstärken. Eine migrantische, alleinerziehende Frau erfährt Unterdrückung auf andere Weise als eine wohlhabende weiße Akademikerin. Eine Schwarze trans Frau hat andere Kämpfe als eine weiße cis Frau. Ein Feminismus, der diese komplexen Realitäten nicht anerkennt, ist lediglich eine Fortsetzung von Ausschlüssen. Unsere Kämpfe haben viel erreicht: das Wahlrecht für Frauen, der Zugang zu Bildung, die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in vielen Ländern. Doch wem nützen diese Errungenschaften, wenn Schwarze Frauen in der Geburtshilfe diskriminiert werden?

Wenn trans Frauen, inter, nicht-binäre, transmaskuline und agender Menschen trotz rechtlicher Anerkennung Gewalt erfahren? Wenn migrantische und migrantisierte Arbeiterinnen in prekären Jobs ausgebeutet werden? Wenn asiatische Frauen Opfer rassistischer Gewalt und Fetischisierung werden, wie bei den Morden in Atlanta? Es reicht nicht, nur Frauen in Führungspositionen zu bringen, wenn diese Frauen das kapitalistische, rassistische und patriarchale System einfach aufrechterhalten. Ein Feminismus, der nur einige befreit, ist kein Feminismus, sondern ein Elitenprojekt.

Wie können wir feministische Kämpfe weltweit unterstützen, ohne zu bevormunden? Zu oft hat weißer Feminismus aus einer Retterinnen-Perspektive gehandelt, anstatt die bereits bestehenden Widerstände von BIPoC-Frauen anzuerkennen. Doch diese Kämpfe existieren längst: Weltweit kämpfen Frauen gegen patriarchale und koloniale Unterdrückung, vom Sudan, Palästina, Iran bis Lateinamerika, um nur einige Bsp. zu nennen. Diese Kämpfe sind keine isolierten Ereignisse – sie sind Teil eines globalen Widerstands gegen koloniale Strukturen, die trotz formaler Dekolonisierung fortbestehen. Westliche Staaten profitieren weiterhin von Rohstoffen, billiger Arbeitskraft und politischer Abhängigkeit, während sie sich als moralische Instanzen inszenieren. Intersektionalität betrifft nicht nur den Globalen Süden – sie betrifft auch uns hier. Antimuslimischer Rassismus trifft Frauen besonders stark – sei es durch Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt oder Angriffe auf verschleierte Frauen. Geflüchtete Frauen erleben Gewalt in Sammelunterkünften. Care-Arbeit wird auf migrantische Arbeiter*innen abgewälzt, die unter prekären Bedingungen arbeiten.

Ein weiteres Problem: Feministische Theorie und Praxis klaffen oft auseinander. In akademischen Debatten werden wichtige Begriffe geprägt, aber sie bleiben oft weiß dominiert und sind für viele nicht zugänglich. Währenddessen leisten vielfach marginalisierte Aktivist*innen tagtäglich Widerstand, ohne dafür die Anerkennung zu erhalten, die sie verdienen. Feminismus muss aus den Büchern in die Praxis kommen – in die Straßen, in die Gemeinschaften, in solidarische Strukturen. Unsere Aufgabe ist es, zuzuhören, Ressourcen zu teilen und von feministischen Kämpfen im Globalen Süden zu lernen. Es bedeutet, unsere eigenen Privilegien zu reflektieren und uns zu fragen: Wie können wir feministische Bewegungen unterstützen, ohne unsere Perspektive als die einzig wahre zu setzen?

Lasst uns daran erinnern: Feminismus bedeutet nicht, sich nur mit den eigenen Privilegien zu begnügen, sondern sie einzusetzen, um strukturelle Ungerechtigkeiten abzubauen.

Solidarisch zu sein bedeutet zuzuhören, zu lernen und Platz zu machen. Es bedeutet, sich nicht mit einem Feminismus zufriedenzugeben, der nur für weiße, cis und heterosexuelle Frauen funktioniert, sondern für alle kämpft.
Lasst uns laut sein. Lasst uns kämpfen. Gemeinsam.

Feminismus wird intersektional sein – oder er wird NICHT sein! There is no feminism without intersectionality!

In Solidarität und Kampfgeist!

3) Nuda kurd*innen

Der 8. März ist ein Tag des Widerstands und der Solidarität. Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen weltweit für ihre Rechte für das Wahlrecht, faire Arbeitsbedingungen, das Recht auf Abtreibung sowie für Gleichstellung und Anerkennung. Ihr Kampf findet in allen Lebensbereichen statt: in der Arbeitswelt, in der Kindererziehung, in der Sorgearbeit und in der Gesellschaft insgesamt. Viele Frauen haben für diese Rechte ihr Leben riskiert. Ihr Erbe ist unser Auftrag: der Kampf für Selbstbestimmung, Freiheit und eine gerechte Zukunft. Unsere Rechte stehen unter Beschuss Doch heute erleben wir, wie politische Kräfte und Regierungen hart erkämpfte Errungenschaften in Frage stellen oder rückgängig machen. Der Kapitalismus drängt Frauen zurück in traditionelle Rollenbilder, während Frauenrechte in vielen Teilen der Welt von Afghanistan über die Türkei bis zu Regionen unter IS-Herrschaft systematisch unterdrückt werden. Der Westen schweigt oft dazu, wenn wirtschaftliche oder strategische Interessen im Vordergrund stehen. Frauenmorde fordern jährlich Tausende Opfer, doch patriarchale Strukturen bleiben bestehen. Gewalt gegen Frauen wird weiterhin als privates oder nebensãchliches Problem behandelt, anstatt entschieden bekämpft zu werden. Es gibt Widerstand! Doch Frauen kämpfen weltweit! Die Frauen in Rojava haben bewiesen, dass der Widerstand gegen Unterdrückung zugleich ein Kampf für Gleichberechtigung und Demokratie ist. Nach der Ermordung von Jina Amini haben die Frauen in Rojhilatlran mit dem Slogan „Jin, Jiyan, Azadī” (Frau, Leben, Freiheit) eine universelle Botschaft des Widerstands gesendet. Wir befinden uns in einer Zeit des Wandels. Staaten und Systeme stecken in Krisen – sie bieten weder Perspektiven für Frauen noch für die Gesellschaft. Die kurdische Frauenbewegung zeigt mit ihrer Lebensphilosophie des „Jin, Jiyan, Azadi” eine Alternative auf: eine gleichberechtigte, demokratische und ökologische Gesellschaft. Inspiriert von Abdullah Öcalans ldeen kämpfen Frauen und unterdrückte Völker für eine Zukunft in Akzeptanz, Toleranz und Selbstorganisation. Unsere Forderung: Eine neue Welt! Wir fordern eine Welt, die demokratisch, ökologisch und frauenbefreit ist! Eure Kriege kosten unser Leben. Wir wollen in Frieden, Gleichberechtigung und Solidarität leben – mit all unseren Kulturen und Religionen, in Akzeptanz und Toleranz. Wir kämpfen für unser Recht auf ein freies Leben, auf Selbstbestimmung und auf eine Zukunft ohne Unterdrückung!

4) Demokratische Alevitinnen Union

Wir, von der Demokratischen Aleviten Frauen* fordern Stoppt diese Globalen Ungerechtigkeiten gegen Frauen.

Erheben unsere Stimmen gegen Ungleichheit, Gewalt und Misshandlung! wir werden selber da gegen kämpfen.Im Alevitentum sind Frauen nicht nur Personen, sondern die verändern die Gesellschaften und führen zu Wahrheit.
Die Arbeit die Liebe und der Kampf der Frauen* ist heilig.
Frauen*tag ist nicht nur ein Tag der feiernd, auch ein Tag um mehr Perspektive, Organisation und mehr Widerstand zu verbreiten.
Die Ungerechtigkeiten, der Frauen im Laufe der Geschichte zugefügt wurden, dauern bis heute an Gegen Gewalt an Frauen* und gegen Kindesmissbrauch werden immer noch keine  ausreichenden Vorkehrungen und Massnahmen getroffen.
In Länder wie der Türkei sind Frauen und Kinder nicht von Ungerechtigkeiten geschützt. Sie sind auch nicht Staatlich geschützt und erfahren auch durch die Staatliche Einrichtungen. Misshandlungen und Vernachlässigung.
Wie zum Beispiel Leyla Aydem, Narin Güran, Müslime Yagel und Îpek Er. Die am stärksten gefährdeten Frauen* und Kindern die auf der Flucht und Kriegsgebieten. Der Mord an Jîna Amînî Jin Jîyan Azadî Slogan in vielen Länder Symbol der Freiheit der Frauen geworden. Gleichzeitig im Iran Peşxan Atom auf Grund ihrer Identität und Geschlecht zu Tode verurteilt.Die Tatsache, dass Mädchen sehr Jung verheiratet werden, in Syrien das Alevitische Frauen Gewalt erfahren, Kurdische Jesidinnin durch IS versklavt werden, zeigt uns Frauen sind das Ziel systematische Unterdrückung.

Die Verteidigung der Frauenrechte sollte nicht nur von Frauen* getragen werden. auch die Gesellschaftliche Dynamik sollte sich mit dem Thema beschäftigen.
Wir sagen nochmal genug ist genug: an Ungerechtigkeiten die Frauen* auf Globaler Ebene zugefügt werden.
Möge die Lehre des alevitischen Glaubens über Liebe, Frieden und Gleichheit unseren Weg erhellen!
Es lebe der berechtigten Kampf der Frauen*

Demokratische Alevitinnen Union

5) Einzelperson über Sexarbeit

Content Note: In der Rede wird nationalsozialischtische Verfolgung erwähnt, es geht auch um Diskriminierung.

Hallo. Von mir kommt heute ein Beitrag, um Sichtbarkeit für ein Thema zu schaffen, dass mir wichtig ist. Mein Job.

Denn mein Job ist nicht wie jeder andere. Wäre er wie jeder andere, würde ich meine Rede vermutlich selbst vortragen. Was ich grundsätzlich gerne würde. Ich würde gern hier stehen und sagen: “Ich arbeite in der Sexarbeit. Das ist mein Gesicht.” Doch statt selbst vor euch zu sprechen, stehe ich unter euch. Vielleicht direkt neben dir, nervös meine Finger knetend. Dabei habe ich eigentlich kein Problem über meinen Job in der Sexarbeit zu sprechen. Ich erzähle gern von guten Treffen, kotze mich nach blöden Tagen aus und lache über Fails.

Doch mein Job ist nicht wie jeder andere, da mir bei einem Outing Verurteilung begegnet. Ich riskiere meine Sicherheit, meine Privatsphäre und meine Beziehungen. Ich kann nicht darauf vertrauen, dass ihr mit mir solidarisch seid. Ich kann nicht darauf vertrauen, von euch, nach einem Outing, noch in meiner Komplexität gesehen zu werden. Ich will das Stigma nicht, was Gesellschaft und feministische Szene auf mich legt. Ich will die Kämpfe nicht führen. Als neurodivergente trans* Person kämpfe ich täglich genug. 

Ich erhoffe mir durch meine Rede mehr Sichtbarkeit für mich und meine Kolleg*innen in Freiburg. Für uns Huren, Prostituierte, Escorts, CallBoys, Masseur*innen, Dominas und alle anderen. Für alle von uns in Parks, auf Parkplätzen, in Laufhäusern, Hotels und Online. Wir arbeiten im ältesten Gewerbe der Welt, immer noch und immer weiter am kämpfen.

Wir kämpfen

Gegen Stadtverwaltungen die uns sagen wollen wo und wie wir zu arbeiten haben. 

Gegen Gesundheitsämter die uns pathologisieren. 

Gegen Polizei und Staat die unsere Körper kontrollieren wollen.

Gegen eine Linke die uns sagen möchte welche Überlebensstrategien in einer kapitalistische Gesellschaft ok sind und welche auch nicht. 

Gegen selbsternannte Feminist*innen, die das mit dem “My body my choice” nur für eine Gruppe meinen: weiße, christliche, bürgerliche cis endo Frauen. Kleiner Exkurs: was für ein Gehirnspagat muss man bitte machen um einerseits zu behaupten für körperliche Selbstbestimmung zu kämpfen und gleichzeitig gegen trans* Menschen, Sexarbeit oder das Tragen von Kopftuch und Verschleierung zu hetzen?

Gegen alle, die uns absprechen wollen unsere eigenen Entscheidungen treffen zu können und der Meinung sind uns in gute und schlechte Huren zu unterteilen.

Ich könnte euch jetzt erzählen, wie beschissen die aktuelle Gesetzeslage für uns in der Sexarbeit ist und warum es für manche von uns einfach immer noch ungefährlicher ist, illegal zu arbeiten als uns “staatlich registriert” mit Hurenpass anzumelden – Not so fun fact: Wusstest ihr, dass die Polizei jederzeit in die Wohnung von Prostituierten gehen und diesen durchsuchen kann, wenn sie diesen als Arbeitsort verwenden?

Ich könnte euch jetzt erzählen, wie viel beschissener es für uns mit dem “Nordischen Modell” aka Sexkaufverbot wird und das in Länder wie Schweden, in denen das schon eingeführt wurde, Partner*innen oder erwachsene Kinder von Sexarbeiter*innen strafrechtlich verfolgt werden können, wenn sie von dem Einkommen der Sexarbeit mitleben.

Aber to be honest: Ich hab garkein Bock euch das lange aufzudröseln. Ihr könnt das Internet selbst bedienen. Ich kann hier noch nicht mal mit meinem eigenen Gesicht und meiner eigenen Stimme stehen – ich kann für ein Thema nur Sichtbarkeit schaffen, in dem ich mich selbst unsichtbar mache… – auch wegen der Angst was uns politisch noch erwartet.

1938 wurden in großangelegten Razzien, auch in Bordellen, über 20.000 Menschen von der Nazipolizei festgenommen, darunter Sexarbeiter*innen, Drogen konsumierende und wohnungslose Menschen, sowie Sinti*zze und Rom*nja. Alle unter dem Label “asozial”. Wovon viele mit einem schwarzen Dreieck versehen in Vernichtungs- und Arbeitslagern gesteckt wurden. “Asozial” gelabelte Überlebende erhielten auch nach der Befreiung keine Entschädigung oder anderweitige Unterstützung. Es ist keine 5 Jahre her, das der deutsche Bundestag die nationalsozialistische Verfolgung “asozialer” Menschen überhaupt anerkannte.

Wie sowas kommen kann? Wir arbeiten kriminalisiert. Es gibt Städte die Prostitution komplett verbieten. Es gibt Gesetze die sich außschließlich an Prostituierte richten. Am Ende des Tages ist Prostitution etwas verbotenes, nur auf eng definierte Weise, von eng definierten Personen und an eng begrenzten Orten wird sie legal.

Dabei sind wir systemrelevant. Ein Großteil unserer Arbeit ist emotionale Arbeit die wir für unsere Gäst*innen und Kund*innen machen. Ungesehene emotionale Arbeit. Wenn die emotionale Arbeit nicht passt, kann ich mein Angebot als Sexarbeiter*in an vielen Stellen eigentlich auch in die Tonne klopfen.

Worauf ich auch wirklich kein Bock mehr hab ist meine Kund*innen zu verteidigen. Zu sexueller Selbstbestimmung gehört auch, Sexarbeit in Anspruch zu nehmen zu können. Es gibt viele Gründe sexuelle Dienstleistung in Anspruch zu nehmen und Menschen aus ganz unterschiedlichen Gruppen gehen zu Sexarbeiter*innen. Am Ende des Tages habe ich durch meine Arbeit einen viel wohlwollenderen Zugang zu endo cis Männern bekommen.

Ich hab auch mehr Angst vor der Polizei als vor meinen Kund*innen. Das das gute Gründe hat, bestätigen auch eine Vielzahl von geführten Studien: Prostituierte erleben nachweislich mehr Gewalt durch Polizei als durch Kundschaft. Es ist ein massives Privileg die Polizei um Hilfe und Unterstützung fragen zu können. Für viele von uns, vor allem wenn wir nicht angemeldet arbeiten, keinen sicheren Aufenthalsstatus haben oder trans sind, kaum erreichbar.

Warum ich heute nicht über Menschenhandel rede? Weil ich keinen Bock hab in den whataboutism reinzuspielen. Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung ist keine Sexarbeit. Solidarisch gegen Menschenhandel zu kämpfen und zugleich Sexarbeit zu unterstützen ist kein Widerspruch. Dieser whataoiutism ist das erste Instrument das privilegierten Menschen einfällt, wenn es darum geht sich nicht selbst mit Diskriminierung beschäftigen zu müssen.

Aber davon wollen sexarbeitsfeindliche Kräfte eigentlich nichts hören. 

Wie auch nach chritlichem Leitbild, alle die vom Patriachat betroffen sind, in Heilige und Hure gegeneinander ausgespielt werden, werden auch wir Huren nochmal in “gute” und “schlechte Huren” unterteilt. Diese “guten Huren” müssen aus der erzwungenen Sexarbeit gerettet werden – hallo Retter*innenKomplex- und die “schlechten Huren” sind diese ominösen privilegierten Escort Schlampen. 

Wo gehöre ich dazu? Was für Dienstleistungen verkaufe ich? Aus welchen Gründen mach ich das? Macht mir das etwa Spaß? Brauche ich nur das Geld? Bin ich nicht doch traumatisiert? Muss ich gerettet werden? – Fragen, mit denen ich immer wieder auf die eine oder andere Art konfrontiert werde um abgecheckt zu werden, ob ich zu den guten oder schlechten Huren gehöre – ob Menschen mit mir solidarische sein können, oder ich nicht doch Teil einer imagnären Zuhälterlobby sei. Kleiner ServicePunkt: Wenn du mich Dinge fragst, die du andere Menschen in Dienstleistungsjobs wie der Gastro, Einzehandel oder der Pflege nicht fragst, dann geht es dir nicht um meine Rechte oder meine Sicherheit, sondern du hast ein Thema mit Sexualität. Ich muss nicht mehr oder weniger Begeisterung für meinen Job haben als andere. Ich darf Spaß daran haben Sexarbeit zu machen, aber kann es auch als Brotjob oder Überlebensstrategie nutzen.

Mein Körper ist nicht käuflich. Mein Konsens ist nicht käuflich. Aber meine Zeit, meine Dienstleistung und meine Arbeitskraft ist käuflich. Und wenn du dir meinen Job nicht vorstellen kannst, ist ok. Vielleicht kann ich mir deinen Job auch nicht vorstellen.

Auch Lebenrealitäten in der Sexarbeit sind unterschiedlich. Privilegien und Zugänge von Sexarbeiter*innen sind unterschiedlich. Je körpernaher eine Dienstleistung ist, desto stärker sind wir vom gesellschaftlichen Hurenstigma betroffen. Menschen die Outdoor und allein arbeiten sind weniger sicher als Menschen die gemeinschaftlich in Häusern und Wohnungen arbeiten. Aber keine Sexarbeit ist aus sich heraus moralisch wertvoller oder verwerflicher als die andere und es ist mit Aufgabe von Verbündeten und Freund*innen, Sexarbeiter*innen aus unterschiedlichen bereichen zuzuhören und unsere Forderungen zu verstärken. Das tust du, in dem du sie teilst, darüber sprichst, uns für unsere Arbeit bezahlst und mit uns – und nicht über uns – sprichst!

Wenn ihr weiter zu Sexarbeit lernen wollt, folgt zum Beispiel den Instagram Accounts “6arbeiterin_” und “besd.ev”, dem Berufsverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen. [bitte so vorlesen, dass die Insta Namen klar sind]

Mit bleibt am Ende nur noch zu sagen:

Sexarbeit ist nicht das Problem.

Was wir mit unserer Arbeitskraft und unseren Körpern machen ist nicht das Problem.

Um für das gute Leben für alle, körperliche Selbstbestimmung und die ganze Bäckerei zu kämpfen müssen wir an die Wurzel gehen: Das Problem ist die Ungleichverteilung von Gütern, Ressourcen und Zugängen.

Das Problem ist Kolonialismus und Kapitalismus die zur Ausbeutung ganzer Erdregionen führt und die Notenwdigkeit aufmachen die eigenen lebensbedingungen zu verbessern.

Das Problem sind rassitische Zustände die dafür sorgen, dass Menschen sich nicht frei auf der Welt bewegen können und in abhängigkeitsverhältnisse getrieben werden.

Das Problem ist Rassimus, Klassismus, Ableismus und Transfeindlichkeit sowie der fehlende Zugang zu Sozial- und Gesundheitsleistungen.

Das Problem ist rassitische Migrationspolitik, Nationalstaaten und Grenzen.

Mein Job ist vielleicht nicht wie jeder andere – aber er verdient Respekt und eure Solidarität.

Dankeschön.

6) ROSA

Hallo, wir sind Poli und Rudy von ROSA und mit dieser Rede möchte ich daran erinnern, dass viele Frauen und queere Menschen sich momentan auf der Flucht befinden und feministische Praxis an EU-Außengrenzen – und nicht nur – mehr als notwendig ist!

Die damals 25-jährigen Mercy aus der Demokratischen Republik Kongo sagte in einem Bericht über die Situation im Camp Moria auf Lesvos:

„I fled because I was raped, and the fighting never ends. I travelled alone, which was also unsafe. This was my second time trying to get to Europe. I was out of money, so I had to do whatever the smuggler said. Thanks to God that I made it, but it’s so much worse here in Greece than I ever could have imagined, and the harassment is unbearable.“

Mercy erzählt, dass der Grund ihrer Flucht sexualisierte Gewalt war. Ein Fluchtgrund, der immer noch von vielen EU-Ländern – auch Deutschland – in der Rechtsprechung nicht konsequent zu einer Anerkennung des Flüchtlingsstatus führt.

Sie berichtet auch von der unsicheren Fluchtroute. Sie berichtet von den Camps in Griechenland, in denen Menschen häufig jahrelang festgehalten werden und kein menschenwürdiges Leben möglich ist. Sie berichtet, dass Frauen möglichst wenig trinken, um nicht aufs Klo gehen zu müssen. Da die Sanitäranlagen keine Privatsphäre bieten, wird sexuelle Belästigungen und Missbräuchen Tür und Tor geöffnet.

Die Demokratische Republik Kongo befindet sich weiterhin in einer sehr schweren humanitären Krise. Bewaffnete Konflikte, insbesondere im Osten des Landes, führen zu massiven Vertreibungen und weitverbreiteter sexualisierter Gewalt gegen Frauen und queeren Menschen. Rebellengruppen und staatliche Akteure begehen Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung, während die wirtschaftliche Instabilität und der illegale Abbau von Rohstoffen die Situation weiter verschärfen. Auf Grund dieser Umstände und der immer geringeren internationalen Aufmerksamkeit sind viele gezwungen, ihr Land zu verlassen.

Doch Mercys Geschichte ist keine Ausnahme. Sie ist das Resultat eines unmenschlichen europäischen Grenzregimes, das an den EU-Außengrenzen Gewalt institutionalisiert hat. Die europäische Migrationspolitik basiert zunehmend auf Abschottung, Militarisierung und Externalisierung. Mit dem Ausbau von Frontex, sogenannte Küstenwachen und Polizeiapparate , dem Outsourcing von Grenzschutzmaßnahmen an Drittländer wie Libyen und der Unterstützung sogenannter “sicherer Drittstaaten” wird bewusst in Kauf genommen, dass Menschen auf der Flucht misshandelt, versklavt oder in ihre Herkunftsländer zurückgeschoben werden, wo ihnen Verfolgung und Tod drohen.

Das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS), das eigentlich Schutz bieten sollte, wird immer weiter ausgehöhlt: Schnellverfahren an den Grenzen, Internierungslager und Kategorisierungen von “guten” und “schlechten” Geflüchteten sind die Realität. Besonders Frauen und queere Menschen sind durch diese Systeme in extremer Gefahr. Sie sind häufig Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel ausgesetzt, und trotzdem bleibt ihre spezifische Schutzbedürftigkeit in den europäischen Asylsystemen weitgehend unbeachtet.

Dass Frauen und queere Menschen besonders gefährdet sind, ist keine natürliche Konsequenz ihrer geschlechtlichen Zugehörigkeit. Und jetzt, durch Merzs 5-teiligen-Plan, müssten sie, wenn ihnen auf der Straße die Ausweispapiere abgenommen wurden, auch noch in einer Abschiebhaft schmoren, bis sie ihr Rückflugticket bekommen?! Dazu sagen wir nein!

Mehrfache Solidarität ist möglich. Mehrfache Solidarität ist möglich, indem wir alle Frauen und queere Menschen, die in Befreiungskämpfen involviert sind, so gut wie möglich im Alltag zu unterstützen versuchen – insbesondere jene Kämpfe, die in den Medien immer weniger sichtbar gemacht werden. Solidarität mit kämpfenden Frauen und queeren Menschen im Kongo, in Kurdistan, Palästina, Iran und Afghanistan!

Den 8. März 2025 wollen wir auch dazu nutzen, intersektionelle Kämpfe zu benennen und zu feiern. Wir wollen Mercys Stärke sichtbar machen, sich allein auf den Weg in eine hoffentlich bessere Zukunft zu machen. Eine Zukunft, in der wir uns darauf konzentrieren, die Stärke im Handeln zu erkennen und Empowerment in Solidarität finden. Dafür müssen wir gemeinsam die sexistischen, rassistischen, queer-feindlichen, klassistischen, kapitalistischen und ableistischen Strukturen benennen und bekämpfen.

Intersektionneller Feminismus funktioniert nur ohne Grenzregime und ohne Abschottung! Grenzen sind nur dann okay – und bitte schön auch von allen zu respektieren – wenn sie individuell und zwischenmenschlich gesetzt werden! Wir fordern: Feminism without borders! Stacheldraht zu Altmetall, Grenzen offen überall.

7) Rede über Palestina

Am heutigen Tag setzen wir den Kampf derjenigen fort, die vor uns kamen, den Kampf gegen das Patriarchat und für die Befreiung. Wir würdigen die Erinnerung an die, die in diesem Kampf gefallen sind, und schöpfen Inspiration aus ihren Taten.

Der 8. März ist ein Tag, der von westlichen, kolonialen, kapitalistischen Interessen weißgewaschen wurde. Er wurde entschärft, indem nur ausgewählten Geschichten von für akzeptabel befundenen Parteien eine Bühne geboten wird. Widerstand kennt keine allgemeingültige Formel, sondern wird von den Taten derjenigen geprägt, die sich dem Kampf stellen. Frauen in Palästina waren und sind keine passiven Zuschauer bei der ethnischen Säuberung ihrer Gemeinschaft. Frauen wie Leila Khalid waren und sind Teil des Kampfes um die Befreiung ihres Heimatlandes Palästina. Wir alle sehen die Bemühungen von Frauen und nicht traditionellen Geschlechterrollen entsprechenden Menschen, den andauernden Genozid in Palästina zu dokumentieren. Wir empfinden es als Privileg, ihre Namen und Gesichter zu kennen, im Gegensatz zu den vielen namen- und gesichtslos gebliebenen Menschen, die vor ihnen vom Schwert des Imperialismus und Siedler-Kolonialismus getötet wurden.

Von diesem Schwert müssen wir sprechen, dieser Gewalt, die nicht nur von der Hand, sie sie führt, sondern auch von denen, die diese Hand bewaffnen, ermöglicht wird. Seit Jahrzehnten versucht Deutschland, sowohl seine rassistische Vergangenheit als auch seine gegenwärtigen Handlungen weiß, pink, und regenbogenfarben zu waschen. Der deutsche Militarismus investiert mehr und immer mehr Geld in die Bewaffnung fremder Armeen, in dem Wissen, dass deutsche Munition weltweit gegen Zivilbevölkerungen eingesetzt werden wird. Dass deutsche Bomben Krankenhäuser und Stromgeneratoren zur Beheizung ziviler Häuser zerstören werden. Durch diese zerstörten Krankenhäuser werden Schwangerschaften und Geburten, die sonst wertvolle Erfahrungen für Familien sein könnten, zu Zeiten der Angst und des Schreckens. Zu Zeiten, in denen palästinische Frauen ohne Zugang zu Schwangerschaftsvorsorge Fehlgeburten durchstehen müssen, während Drohnen über ihnen Bomben abwerfen. Für uns selbstverständliche Güter wie Tampons sind in Gaza zur Luxusware geworden, da Israel die Lieferung von Hilfsgütern stark einschränkt. Aus diesen, und aus noch vielen weiteren Gründen, hat die UN-Sonderberichterstatterin für Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Reem Alsalem, Israels Taten nicht nur als Genozid, sondern insbesondere als Femigenozid bezeichnet. Während Frauen und Kinder hungern und leiden, bricht die israelische Armee den Waffenstillstand, während die deutschen Medien stillschweigend zusehen. Deutschland beruft

sich auf eine feministische Grundgesinnung und behauptet gleichzeitig, angeblich „unterdrückte“ arabische Frauen vor der Bedrohung durch den Islam zu „retten.“ Anstatt wirklich zur Befreiung arabischer Frauen beizutragen, unterstützen sie die Vernichtung palästinensischer Frauen und Kinder durch Waffenlieferungen. Die Schicksale arabischer Frauen erscheinen angesichts der Versprechungen von Handelsabkommen und Wahlunterstützung als irrelevant.

Der 8. März ist kein Tag für Blumen und Karten, sondern um tätig zu werden, um uns national und global zu solidarisieren, um Frauen und nicht traditionellen Geschlechtervorstellungen entsprechende Menschen darin zu unterstützen, den Kampf um ihre Befreiung aufzunehmen. Wir können nicht behaupten, für diese Befreiung zu kämpfen, solange wir die Beteiligung unserer Regierung an der Unterdrückung Palästinas ignorieren. So gedenkt heute nicht nur derjenigen, die ihr Leben verloren haben, sondern auch denjenigen mutigen Menschen, die sich täglich gegen Unterdrückung einsetzen, und folgt ihnen auf diesem Pfad.

8) Einzelperson zu sexualisierte Übergriffe

Hallo zusammen! Mein Name ist Luzy. Ich bin weiß, genderqueer und werde nicht behindert. Heute stehe ich hier, um über ein Thema zu sprechen, das uns alle was angeht: sexualisierte Gewalt.

Ich bin mir bewusst, dass ich aus einer privilegierten Perspektive spreche. Menschen, die zusätzlich zu Sexismus auch andere Formen der Marginalisierung erfahren, erleben diese Realität möglicherweise intensiver und haben andere Bedürfnisse. Besonders Trans-Personen, rassifizierte Menschen, Menschen mit Behinderungen und solche, die von Klassismus betroffen sind, werden im öffentlichen Diskurs häufig übersehen. Ich erkenne an, dass meine Sichtweise begrenzt ist. Sexualisierte Gewalt ist ein vielschichtiges Thema, und die Begrifflichkeiten sind oft schwammig. Es gibt unzählige Formen, in denen diese Gewalt ausgeübt und erfahren wird. Ich möchte besonders auf das Überleben von körperlich-sexueller Übergriffigkeit eingehen.

Es ist erschütternd, dass so viele Menschen sexuelle Übergriffe erleben. Noch schlimmer ist die Einsamkeit, die Betroffene oft nach diesen Erfahrungen empfinden. Sie kämpfen nicht nur mit Schuld- und Schamgefühlen, sondern auch mit dem ständigen Zweifel, ob sie sich das nur eingebildet haben. Wusstet ihr, dass unser Nervensystem traumatische Erlebnisse aus dem Alltagsgedächtnis entfernen kann? Das bedeutet, dass Betroffene oft vage Erinnerungen und Emotionen haben, aber keine klaren Bilder ihrer Erfahrungen. Die eigene Realität anzuerkennen, ist bereits eine enorme Herausforderung. Und wenn ich schließlich an den Punkt komme, meine Erfahrungen zu akzeptieren, muss ich oft damit rechnen, dass mir mein Erleben aberkannt wird oder mir Schuld oder Mitschuld zugeschrieben wird. In einer Gesellschaft, die Tätige schützt, anstatt den Betroffenen Glauben zu schenken, ist das eine schmerzhafte Realität. Wenn ich das Tabu breche und über meine Erlebnisse spreche, muss ich mich auf Überforderung, Mitleid und Unbehagen meines Gegenübers einstellen. Wir sind in dieser Gesellschaft oft unfähig, die Realität von sexualisierter Gewalt anzuerkennen und darin im Kontakt mit uns und den Betroffenen zu bleiben. Und jetzt möchte ich ganz explizit die hetero-cis-Männer unter euch ansprechen: Ich bin es fucking Leid, diesen Schmerz allein zu tragen! Und damit meine ich nicht nur meinen persönlichen Schmerz, sondern auch den kollektiven. Ich bin es Leid, dass Betroffene neben der Herausforderung mit dem Erlebten klarzukommen, auch noch die Arbeit allein machen müssen, Veränderung herbeizuführen. Was ich fordere ist also nicht eure Solidarität. Ich fordere, dass ihr Verantwortung übernehmt. Vielleicht denkst du, dass du dich nie übergriffig verhalten hast. Vielleicht hat dich noch nie wer auf dein übergriffiges Verhalten aufmerksam gemacht. Vielleicht hast du dich bisher tatsächlich wenig grenzüberschreitend verhalten. Was auch immer zutrifft. Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft, die euch weniger betrifft als die nicht-cis-männlichen Menschen unter uns. Und das sage ich nicht um mit dem Finger auf euch zu zeigen und zu sagen: Ihr seid Schuld. Das sage ich nicht, um mich auf die eine Seite zu stellen und euch auf die andere. Das sage ich weil ich euch hier möchte, auf dieser Seite. Das sage ich weil ich will dass ihr endlich anerkennt, dass die Gewalt die Menschen in dieser Gesellschaft erleben uns alle etwas angeht. Auch bzw. Besonders wenn du fucking nicht betroffen bist! Ich bin es Leid dass Menschen sich auf ihren Privilegien ausruhen, verdrängen und wegsehen, während andere leiden. Das gilt nicht nur für sexualisierte Gewalt, sondern für alle Formen struktureller Gewalt. Der Feminismus ist nicht nur für Queers und Frauen, er geht uns alle an.

Hier sind einige konkrete Schritte, die ihr unternehmen könnt, um sexualisierte Gewalt zu bekämpfen:

  1. Wenn eine Person dir von deren Betroffenheit erzählt, legitimiere sie! Zweifel hat die Person schon genug erlebt. Dränge sie nicht in die Opfer Rolle sondern lass sie in diesem Moment ihre Würde behalten. Und begegne ihr mit Respekt und Anerkennung.
  1. Wenn jemensch dich auf grenzüberschreitendes Verhalten hinweist, höre zu! Nimm das Gesagte ernst, stelle nichts in Frage und frage nach den Bedürfnissen der Person. Belaste die Person nicht mit deinen Emotionen, sondern suche dir Support, um damit umzugehen. Sei dankbar für die Rückmeldung, lerne draus und ändere dein Verhalten.
  1. Wenn du eine Grenzüberschreitung mitbekommst, unterstütze Betroffene, wenn sie es wünschen. Auch wenn die ausübende Person ein Freund von dir ist.
  1. Lerne und praktiziere Konsens!

Und jetzt ein kleiner Ausflug in die gelebte Sexualität: Die gesellschaftlich als normal angesehene Sexualität ist auf die Befriedigung von hetero-cis-Männern ausgelegt. Viele Personen mit Vulva und vulvaähnlichen Genitalien können damit nichts anfangen, werden dir das aber vielleicht nicht sagen. Wenn du also Sexualität mit einer solchen Person leben möchtest, sei dir bewusst, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass diese Person in irgendeiner Form sexualisierte Gewalt erlebt hat. Frage sie, was sie braucht, um sich mit dir sicher zu fühlen. Streiche die Vorstellung aus deinem Kopf, dass diese Person dir in irgendeiner Form zum Orgasmus verhelfen muss. Sei offen für andere Formen von Sexualität, auch wenn sie dir zunächst ungewohnt erscheinen.

Diese alltäglichen Handlungen allein werden sexualisierte Gewalt nicht aus unserer Gesellschaft eliminieren. Um sexualisierte Gewalt zu bekämpfen, braucht es massive strukturelle Veränderungen. Aber auf dem Weg dorthin braucht es jede einzelne Person. Deshalb sage ich es noch einmal: Der Feminismus geht uns alle an!

Schlechtes Wetter, harte Zeiten – für den Feminismus fighten!

9) Einzelperson zu Schwangerschaft und Geburt

Gewalt in der Geburtshilfe ist eine Realität, die nicht länger ignoriert werden darf! Sie zeigt sich in medizinischen Interventionen ohne Einverständnis, entwürdigenden Kommentaren und der Missachtung von Schmerz und Angst. Diese Praktiken sind nicht nur grausam – sie sind ein Angriff auf die Würde der Gebärenden und ein Resultat patriarchaler Strukturen, die FLINTA* systematisch entmachten und ihre Selbstbestimmung untergraben. Besonders marginalisierte Personen sind unter jetzigen Bedingungen gefährdet. 

Doch es gibt Hoffnung! Viele Hebammen, Ärzt*innen und Betroffene setzen sich für eine respektvolle Geburtshilfe ein. Sie wissen, dass Geburt ein empowerndes, kraftvolles Erlebnis sein kann, das gebärende Personen in ihre Stärke bringt, anstatt sie zu schwächen. 

Dafür braucht es:

  • eine 1-zu-1 Hebammenbetreuung
  • Forschung in der Geburtshilfe

Wir brauchen: 

  • eine Einbeziehung der Betroffenen sowohl unter Geburt, als auch in die Entwicklung von Leitlinien und Standards! 
  • Und eine bessere Aufklärung in Schulen und Bildungseinrichtungen, damit Geburt und FLINTA-Gesundheit kein Tabuthema mehr ist!

Geburt muss das werden, was sie sein kann: eine Erfahrung der eigenen Kraft, des Vertrauens und der Selbstbestimmung!

10) Einzelperson zu anti-D

Zu Beginn möchten wir ein paar worte sagen weil wir ein bisschen ratlos sind. Wir können es nicht verstehen und es macht uns unfassbar wütend! 

Wir erleben alle die unterdrückende Gewalt dieses Systems.

Aber unsere Enttäuschung und unsere Wut gilt nicht nur den Menschen die diese scheiße reproduzieren und voran treiben. Den rechten Regierungen, Parteien, den faschos, den Menschen die sich als bürgerliche Mitte bezeichnen und dann ausländer raus schreien. Nein wir sind genauso wütend auf die Menschen, die meinen sie kämen aus der vermeintlich gleichen Bewegung wie wir, und uns dann in unseren kämpfen angreifen und diese boykottieren. Statt Solidarität und Unterstützung erfahren wir in unseren kämpfen gegen patriarchale Gewalt, weiter Gewalt und eine vermeintlich linke Bewegung die gegen uns kämpft uns in unseren kämpfen klein halten will. Doch unsere Existenz, unser Kampf beruht nicht darauf gegen etwas zu sein, nein wir kämpfen für das Leben und für die Freiheit all unserer Geschwister! Wir kommen zusammen in dem Hass den wir verspüren, weil ja wir sind wütend, nein es kotzt uns einfach richtig an! Aber unsere Wut/ unser Hass ist nicht einsam, nein wir sind unfassbar viele und in dieser Vielfalt, dieser Gemeinschaft liegt unsere stärke. Unser Wiederstand bedeutet lebendig zu sein/zu leben und bedeutet all die menschen die wir (in diesem Wiederstand und durch das menschenverachtende System) verloren haben lebendig zu halten. Ihre Repression, ihre morde bedeuten Angst, unser Wiederstand unser Kampf bedeutet leben. Wir bleiben wiederständig, wir bleiben lebendig, wir lassen uns nicht klein kriegen. Nicht von faschos, nicht von Merz, nicht von anit-Ds. Also lasst uns heute sowie an jedem anderen tag solidarisch zusammenstehen und zusammen kämpfen, für das Leben und für die Freiheit hier und Weltweit!

11) Zu FEM

Wir sind hier und nicht am Platz der Alten Synagoge.

Wir haben nicht wirklich selbst entschieden hier zu sein; Menschen haben sich den Raum am Platz der Alten genommen und es war klar dass es eine Konfrontation energierzehrend gewesen wäre und die Situation für alle schlimmer gemacht hätte. 

Deshalb sind wir jetzt hier. Das ist frustrierend aber wir kommen damit klar. Wir alle, auch und besonders orga-menschen von uns und vom pdas hoffen dass wir uns austauschen und verständigen können damit wir zu starken und breiten und diskriminierungssensiblen und Machtkritischen feministischen Bündnissen auch und vorallem gegen den Faschismus finden können.

Grundlage dafür kann auch und besonders die Gemeinsamkeiten sein wie das gemeinsame Ziel eines emanzipatorischen und univesalisitischen Feminismus. Das hat FEM Bündnis das auf dem pdas heute ist auf ihren Plakaten und wir teilen diese Ziel.

Was heißt das für uns:

Emanzipatorisch heißt wir uns unsere Rechte selbst erarbeiten und erkämpfen müssen, dass wir sie nicht durch verhandeln bekommen können oder sie geschenkt bekommen. Emanzipatorischer Feminismus heißt auch dass es notwendig ist solidarisch menschen und gruppen zu unterstützen die unterdrückt werden und die eigenen Privilegien die Vorteile die ich in dieser Gesellschaft habe dafür einzusetzen.

Universalistisch Feminismus heißt dass alle darin mit einbezogen sind, alle die betroffen sind von de Gewalt des Patriarchat der Vorherrschaft der reichen weißen cis-endo-hetero Männer die sogannte gesunde Körper haben. Universalistisch heißt dass wir versuchen alle Formen der Unterdrückung zu sehen und zu verstehen und aufzulösen. Universalistisch heißt dass wir verstehen dass wir alle Teil des Systems von Unterdrückung von Sexismus, Queerfeindlichkeit, Interfeindlichkeit, Rassismus, Ableismus, Klassismus, Antisemitismus und anderen Formen der Normierung und des auschlusses und der benachteiligung sind und dass wir alle einzeln und zusammen daran arbeiten müssen. Emanzipatorischer und Universalistischer Feminismus heißt dass wir verstehen dass die Einteilung der Menschen in nur gewaltausübende und nur betroffene von Gewalt keinen Sinn macht, dass wir alle betroffen sind und gewalt ausüben und es heißt zu verstehen dass wir überhaupt nicht gleich sind in diesem gewalt ausüben und betroffen sein; dass viele Menschen viel mehr und auf viele vielfältigere weißen von Unterdrückung betroffen sind als andere. Gleich sind wir nur im Recht gegen diese Unerdrückung zu kämpfen und gleich sind wir in der Verantwortung uns darin zu unterstützen.

Wir alle sind in Verantwortung. Wir wollen aber nochmal bestimmte menschen besonders an ihre spezifische Verantwortung erinnern die viele von uns die weiß sind und goj – das heisst nicht jüdisch, die profitieren von sowohl von anti-muslimischen Rassismus und von Antisemitismus. Für alle ist es schwer damit umzugehen sich als Teile einen gewaltvollen und unterdrückerischen Systems zu erkennen. Das verunsichert und mensch fühlt sich zerbrechlich, aber aus dieser verunsichung heraus sich in eine beobachtende Rolle zu begeben ist extrem unsolidarisch.

Die Arbeit für einen konstruktiven Diskurs den menschen zu überlassen die betroffen sind ist nicht ok. Positionen ohne genau hinzuschauen als Extremistisch zu markieren bzw. solche markierungen nicht kritisch zu hinterfragen und dann die menschen die sich weigern da mitzuspielen und sich auf einen „moderaten“ diskurs einzulassen, sich nicht zu entsolidarisieren mit unbequemen Stimmen in 2 Lager zu packen obwohl es bei so unglaublich komplexen Themen auch unglaublich viele Perspektiven gibt das ist einfach …. Teil des Problems und nicht der Lösung.

Du bist verantwortlich Räume zu eröffenen und zu halten wo menschen menschen auch radikale Perspektiven einbringen können, du bist in der verantwortung damit kritisch solidarisch umzugehen und zu ermöglichen dass verschiedene Perspektiven miteinander in kontakt gehen können und Anerkennung finden.

12) Einzelperson zu Transformation

Mich hat der Beitrag voll in Resonanz gebracht und ich mag den Gedanken dazu teilen. Nämlich dass ich voll interessant finde dass das was für gebärende Menschen und den Prozess der Schwangerschaft und Geburt und die Zeit dananch beschrieben wurde eigentlich fast 1-1 passt für die Erfahrung die trans*-menschen machen in ihrer Transition. Wie die Fremdbestimmung vor allem durch das medizinische System, diese Aneignung der Macht zu sagen was richtig und falsch ist, wie der Ablauf sein kann und was Menschen fühlen sollen eine Erfahrung schwierig und belastend und manchmal auch schrecklich und schwer traumatisierend macht, die eigentlich ermächtigend und bereichernd sein kann.

Und das ist bei anderen Sachen ja auch so. Zum Beispiel in ein anderes Land ziehen, oder mit dem be-hindert sein bzw. be-hindert werden umgehen. Das sind auch eigentlich transformative und ermächtigende Erfahrung die systematisch erschwert und unmöglich gemacht werden.

Dabei lässt sich das nicht verallgemeinern und zum beispiel macht es bei allen genannten Beispiel einen großen Unterschied ob ein Menschen viel Geld hat oder wenig oder gar keins, aber auch wenn es für jede Person ganz unterschiedlich ist können wir ganz genau sehen:

Gerade da wo tiefe Veränderung passiert bzw. passieren kann, gerade da wo Menschen sich selbst erfahren und über sich selbst bestimmen und sich selbst ermächtigen können wo sie lernen und gemeinsames lernen können über sich und was es heißt mensch zu sein, genau da wird besonders stark unterdrückt, wird besonders genau und krass unterteilt in richtig und falsch, in normal und komisch, in akzeptiert und ausgeschlossen. Das ist kein Zufall das hat Methode und System, und das System heißt Patriarchat die Vorherrschaft von weißen, reichen, abled-bodied und endo-cis-hetero Männern. Die verletzlichkeit von Menschen wird gezielt gesucht und ihnen wird gewalt angetan, damit wird Verschiedenheit und ihr Überleben um jeden Preis verhindert, denn sie stellt das System in Frage. Sie sind der Punkt wo das System brechen kann. Genau deshalb ist es so revolutionär und wichtig genau dieses Überleben der Verschiedenheit möglich zu machen das genau da die Ansatzpunkte sind um um Unterdrückung nachhaltig zu bekämpfen. Denn das gute Leben für queere Menschen zerstört die Vorherrschaft von cis-end-hetertosexualität und Monogamie
sichtbare trans*-inter-nicht-binärer-agender-menschen transmenschen zerstören das binäre System, Migrantis mit selbstbewussten komplexen Identitäten zerstören Rassismus und Kulturalismus, ermächtigender Umgang mit be-hinderung zerstört die absurde Konstruktion und Vorherrschaft von „vermeintlich“ gesunden Körpern.

Das wissen über das gute Leben für ist nicht da wo macht, privilegien, ressourcen und Vorherrschaft sind und das gute leben für alle ist nicht sich das wissen anzueignen und sich phantasien von privilegien und vorherrschaft für alle hinzugeben, das funktioniert nicht. Vielfalt ohne verbundenheit funktioniert nicht, verbundenheit in Gleichheit ist nicht bereichernd, nicht nachhaltig und sehr gefährlich.

Das wissen über das gute Leben für alle also konkret zum beispiel viele und viele und viele verscheidene Weisen zu verstehen dass vielfalt bereichernd ist und dass Verbundenheit in Verschiedenheit viel arbeit ist, aber dass es schöne arbeit sein kann und dass es meine und unsere Möglichkeiten zu sein mathematisch gesagt nicht nur andiert oder multipliziert nein es kann potenzieren und es kann auch potentzen potenzieren. Also nicht nur a + b+ c oder a* b * c sondern a hoch b hoch c.

Und dieses wissen über das gute Leben für alle entsteht in diesen überlebens-kämpfen und in diesen transformativen Prozessen wie z.b. selbstbestimmte Schwangerschaft und Geburt, selbstbestimmte Transition, selbstbestimmte Migration und selbstbestimmtem umgang mit dem individuellen be-hindert werden und be-hindert sein.

Das heißt nicht dass es für den gemeinsamen Solidarischen kampf nicht den bewussten und gezielten einsatz von machtvoller und sichtbare Positionierung braucht aber es braucht auch das Wissen und Anleitung von (oft) Unsichtbaren und Unterdrückten.

Ein Ansatz für konkrete Solidarität: die gemeinsame Trauer und die menschen die nicht überlebt haben und die auch darin unsichtbar gemacht werden. Das sind – um hier keine endlose und trotzdem unvollständige aufzählung hier 4 Beispiele trans*-fem sexarbeiter*innen of colour bis heute überall auf der Welt und menschen in Verwahrungsanstalten für Krüppel, Idioten und Geisteskranke bis in mindestens in die 70er auch in Deutschland, Shoa und Pojamos, Systematische Vernichtung von Jüdinnen*Juden, Sinntize* und Romnja*, queere Menschen und Antifas im 3. Reich und ganz klassisch hegemonial eine moglichst distanzierte und aussagelose riese Zahl – das sind alleine für die Amerikas der Kolonisierung 175 Millionen Menschen zwischen 1492 und 1600, 1600 war die geschätzte Weltbevölkerung 500 Millionen Menschen

https://www.youtube.com/shorts/x6yisX1Pg2U
https://www.youtube.com/shorts/dfFKRbCkfzc

Achso und falls es nicht sowieso klar war: gebärende Menschen (oft sehr unvollständig als frauen bezeichnet) und trans*personen sind wie alle unterdrückten Menschen offensichtlich Verbündete und ihre Kämpfe sind tief miteinander verknüpf.

Ich mag noch 2 Felder ansprechen wo Menschen durch das Patriarchat systemtisch transformative Erfahrungen erschwert und unmöglich gemacht werden:
Sexualität, das betrifft uns alle absurderweiße besonders asexuelle, demisexuelle, greysexuelle Menschen die sich kaum dem Sexualisierung von allem entziehen können. Es betrifft uns alle und ist für alle eine Chance auf transformation; insbesondere für cis-hetero frauen und cis hetero männern deren vorherrschende sexualität von objektivierung und performencedruck von passivität uind dominanz geprägt wird und damit das verbinden in verschiedenheit versucht wird kaputt zu machen.

Und noch ein Feld: Gefängnisse und Cis-Männer, Cis männer sind auch direkt vom patriarchat betroffen; natürlich nicht alle, sondern eigentlich nur Menschen die auch von die von armut und klassismus, von rassismus, von tramatisierung, von sogenannten Entwicklungs- und Bindungssörungen betroffen sind; Sie werden extremst fremdbestimmt und werden extrem verletzbar gemacht für gewalt auch sexualisierte und auch systematische sexualisierte gewalt.

Dabei hat Straf- und Gefängnissystem oft gar nichts mit Schuld und Verantwortung zu tun sondern sondern vorallem mit Disziplinerung von Armut wie bei mehrfachen Schwarzfahren und Ladendiebstahl.

Es ist aber auch und vorallem ein System das dafür da ist die Transformative Erfahrung unmöglich zu machen für ausgeübte Gewalt verantwortgung zu übernehmen, als einzelperson aber auch und besonders als gemeinschaft.